Die Zeugungsfähigkeit bei Männern hängt meistens mit der Spermienqualität und -anzahl zusammen
Mit dem Erreichen der Pubertät werden die Samenzellen täglich millionenfach im Hoden gebildet. Von hier gelangen die Spermien zur endgültigen Ausreifung in den Nebenhoden, wo sie ihre Bewegungsfähigkeit erreichen. Bei diesen Stationen kann es aus verschiedenen Gründen zur Unfruchtbarkeit beim Mann kommen.
Eine Störung der Spermienreifung kann durch Erkrankungen ausgelöst werden, sie kann aber auch angeboren sein. Zu den bekannten Ursachen zählen:
Eine Mumps-Infektion im Kindesalter
Krampfadern am Hoden (Varikozele)
Hodenhochstand
Operierte Tumore
Hormonstörungen
Genetische Ursachen (Chromosomenanomalie)
Stress und Umweltbelastungen
Auch akute Infektionen können die Spermienqualität vorübergehend einschränken. Unsere Ärtzinnen und Ärzte betrachten im Rahmen der Diagnostik alle potenziellen Ursachen einer Fruchtbarkeitsstörung und empfehlen auf dieser Grundlage entsprechende Therapiemaßnahmen.
Unter dem Mikroskop kann man erkennen, dass Samenzellen aus dem Kopf, dem Mittelstück und dem Schwanz bestehen. Die Erbanlagen liegen dicht gedrängt im Köpfchen der Samenzelle. Das Mittelstück stellt die Energie für das Schwanzstück zur Verfügung. Spermien können sich dadurch aktiv vorwärts bewegen.
Bei der Ejakulation gelangen die Spermien durch das Zusammenziehen von Muskelfasern über die Samenleiter und die Harnröhre nach draußen. Beim Geschlechtsverkehr kommen die Spermien über die Scheide in die Gebärmutterhöhle und in die Eileiter. Erst im weiblichen Genitaltrakt erlangen die Samenzellen die volle Fähigkeit zur Befruchtung der Eizelle. Man bezeichnet diesen Vorgang als Kapazitation. Samenzellen können bis zu fünf Tage im Eileiter vor dem Eisprung und damit auf die Eizelle warten.
Der häufigste Grund für eine Unfruchtbarkeit beim Mann ist die unzureichende Produktion normal geformter, beweglicher Samenzellen. Die Details der Spermienproduktion und -qualität ermitteln wir mit einem Spermiogramm in unseren Labors. Ausgehend von den Ergebnissen des Spermiogramms beraten wir Sie hinsichtlich der weiteren Diagnostik und der Behandlungsmethoden. Eine „normale“ Spermienqualität definiert sich nach den Richtlinien der WHO 2010 über folgende Werte:
Ejakulatvolumen (ml) ≥ 1,5
Spermienkonzentration (Mio./ml) ≥ 15
Spermiengesamtzahl (Mio./Ejakulat) ≥ 39
Gesamtmotatlität (%) ≥ 40
Propulsivmotatlität (%) ≥ 32
Normalformen (%) ≥ 4
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