Ganz gleich, ob Sie auf natürlichem Wege schwanger werden oder die Unterstützung eines Kinderwunschzentrums in Anspruch nehmen – wenn Sie sich ein Kind wünschen, ist die Spannung mit jedem Zyklus groß: Hat es geklappt? Gewissheit bringt erst der positive Schwangerschaftstest. Mitunter macht sich eine Schwangerschaft jedoch schon vor dem Ausbleiben der Monatsblutung bemerkbar. Das ist nicht verwunderlich: Mit der Befruchtung einer Eizelle stellt sich der gesamte Organismus der Frau auf den Erhalt und das Wachstum des neuen Lebens ein.
Insbesondere der Hormonhaushalt verändert sich in der Frühschwangerschaft stark – so ähneln die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft den typischen Menstruationsbeschwerden: Vielleicht fühlen Sie sich müde oder haben Stimmungsschwankungen, die Brüste spannen oder es zieht im Unterbauch. Ein verlässliches Testergebnis ist erst nach dem Ausbleiben der Blutung möglich: Ab der fünften Schwangerschaftswoche produziert der Körper vermehrt das „Schwangerschaftshormon“ HCG, das mit dem Schwangerschaftstest nachgewiesen wird.
Eine Schwangerschaft wird vom ersten Tag eines vollständigen Zyklus an berechnet. Da der Eisprung in der Zyklusmitte, etwa nach den ersten zwei Wochen des Zyklus, stattfindet, beginnt eine Schwangerschaft daher rein rechnerisch mit der dritten Schwangerschaftswoche.
Die ersten drei Schwangerschaftsmonate gelten als die kritische Zeit. Grund dafür ist, dass sich alle Organe und das vollständige Nervensystem des Babys im ersten Trimester bilden. Schon bei der Einnistung des Embryos in der Gebärmutter steht fest, ob das Kind männlich oder weiblich ist. Zwischen der vierten und der achten Schwangerschaftswoche bilden sich Hals, Kopf und Extremitäten des Embryos heraus, die Anlagen für die inneren Organe, das Gehirn und das Nervensystem entstehen. Bis zum Ende des ersten Trimesters sind Finger, Zehen, Augen, Ohren und Nase voll ausgebildet. Gleichzeitig haben sich Muskeln und Nervensystem soweit entwickelt, dass der Fötus im Mutterleib gezielte Bewegungen ausführen kann.
Ständige Müdigkeit, Gereiztheit
Verstopfung: Der Anstieg des Gelbkörperhormons Progesteron verlangsamt den Stoffwechsel, sodass viele Frauen jetzt schlapp sind und unter Verstopfung leiden.
Übelkeit: Die berüchtigte Schwangerschaftsübelkeit, ausgelöst durch den erhöhten hCG-Spiegel im Blut, setzt oft ab der fünften oder sechsten Schwangerschaftswoche ein.
Schwindelgefühl durch die deutlich erhöhte Blutproduktion zur Versorgung von Plazenta und Embryo
Stimmungsschwankungen aufgrund der massiven hormonellen Umstellung
Empfindlichkeit gegen bestimmte Gerüche
Mit dem vierten Schwangerschaftsmonat lassen die unangenehmen Symptome der Frühschwangerschaft nach. Die körperlichen Anlagen des Fötus sind jetzt vollständig vorhanden, sodass jetzt die „Feinarbeiten“ im Vordergrund stehen: Der Stoffwechselkreislauf entwickelt sich, ebenso wie der Saug- und Schluckreflex sowie die Atembewegungen. Das Baby ist sehr aktiv im Mutterleib und trainiert Muskeln und Nervensystem. Auch die Herztöne sind bei der Untersuchung jetzt deutlich zu hören. Zum Ende des fünften Schwangerschaftsmonats ist meist das Geschlecht im Ultraschall erkennbar. Jetzt beginnt die Konkretisierungsphase, in der sich Bewegungen und Sinneswahrnehmungen des Fötus weiter ausbilden.
Der Bauch rundet sich, die Brüste wachsen deutlich
Erste Kindsbewegungen werden zwischen SSW 16 und 18 spürbar
Verstärkter Harndrang, da die wachsende Gebärmutter auf die Blase drückt
Kurzatmigkeit aufgrund des erhöhten Blutvolumens
Sodbrennen, da die wachsende Gebärmutter den Magen einengt
Ggf. Produktion sogenannter Vormilch, ausgelöst durch einen erhöhten Prolaktinspiegel
Im siebten Schwangerschaftsmonat öffnet der Fötus seine Augen und Nasenflügel. Das Immunsystem sowie das Bronchialsystem beginnen, eigenständig zu arbeiten – unter anderem atmet der Fötus „zur Übung“ Fruchtwasser ein und aus. Im Fall einer Frühgeburt hätte das Kind dank moderner Medizin jetzt gute Überlebenschancen. Ab dem achten Schwangerschaftsmonat entwickelt sich hauptsächlich die schützende Fettschicht weiter, der Fötus nimmt jetzt rund 250 g pro Woche zu. Da es immer weniger Platz in der Gebärmutter findet, nimmt es schließlich die typische Fötalhaltung mit vor dem Körper verschränkten Armen ein.
Bauch und Brüste wachsen noch einmal deutlich
Rückenschmerzen, meist aufgrund der gelockerten Bänder und des zusätzlichen Gewichts
Taubheit oder Kribbeln in den Füßen, wenn das Kind in Rückenlage auf die Hohlvene drückt
Schlafstörungen
Erste Senkwehen setzen ein