Es kann vorkommen, dass sich im Ejakulat des Mannes keine oder kaum gesunde Spermien befinden. Man spricht in diesem Fall von einer Azoospermie oder einer Oligozoo- bzw. Kryptozoospermie. Die Gründe dafür sind zum Beispiel:
inoperabel verschlossene, durchtrennte oder fehlende Samenleiter oder
eine extrem verminderte oder keine Spermienproduktion – verursacht etwa durch genetische Defekte, Umweltgifte, Infekte, einen zu spät behandelten Hodenhochstand als Kind oder durch Krampfadern der Hodenvenen.
Außerdem kann es sein, dass ein Mann bspw. wegen eines Tumors oder aufgrund einer Querschnittslähmung nicht ejakulieren kann. Auf natürlichem Wege ist eine Schwangerschaft dann meist nicht möglich.
Häufig befinden sich in diesen Fällen aber noch befruchtungsfähige Spermien in den Nebenhoden oder den Hoden des Mannes. Diese kann der Arzt bzw. die Ärztin durch einen kleinen chirurgischen Eingriff gewinnen. Infrage kommt hierfür z. B. die testikuläre Spermienextraktion (TESE).
Funktioniert die Spermienproduktion nicht oder nicht richtig, kann es möglich sein, dass sich noch vereinzelt Spermien in den Hoden (Testikeln) befinden.
Diese kann man über eine sogenannte testikuläre Spermienextraktion (TESE) gewinnen.
Hierbei werden die Spermien direkt aus einzelnen Gewebestückchen des Hodens herausgelöst.
Die TESE, auch Hodenbiopsie bzw. Hodenpunktion, wird unter einer Vollnarkose durchgeführt.
Dabei entnimmt der Arzt oder die Ärztin mit einer dünnen Biopsienadel an mehreren Stellen eines oder beider Hoden kleine Gewebeproben.
Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und dauert ca. zehn Minuten. Bei Bedarf kann diese Operation wiederholt werden.
Wenn Sie mehr über TESE in einem unserer Zentren erfahren oder einen Termin vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir werden uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen alle Informationen zukommen lassen, die Sie für den Beginn der Behandlung benötigen.
TESE ist ein sehr erfolgreiches Verfahren. In 75 Prozent der Fälle finden die Ärzt:innen dabei noch funktionsfähige Spermien.
Die Chancen richten sich aber natürlich nach der zugrundeliegenden Erkrankung bzw. Ursache der fehlenden Spermien im Ejakulat.
Verschiedene Untersuchungen des Partners (Hormonanalysen, genetische Untersuchungen etc.) ermöglichen oft bereits vor dem Eingriff eine gute Voraussage über die Prognose des Eingriffes und der nachfolgenden Schwangerschaftschance.
Wie bei jeder Operation mit Narkose birgt auch TESE gewisse Risiken, über die das behandelnde Fachpersonal individuell aufklärt.
Nach der Operation können z. B. in seltenen Fällen Nachblutungen, Blutergüsse, eine Schwellung des Hodensacks oder eine Infektion des Nebenhodens auftreten.
Auch deswegen ist es ratsam, sich nach dem Eingriff etwa fünf Tage lang zu schonen und frühestens am nächsten Tag wieder zu duschen.
Auf Baden oder Saunieren sollte man sogar etwa zwei Wochen nach der Operation verzichten.
Wenn Sie mehr über TESE wissen möchten, eine Frage haben oder einen Termin in Ihrem TFP-Zentrum vor Ort vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir werden uns dann so schnell wie möglich mit Ihnen in Verbindung setzen.
Die durch TESE gewonnenen Spermien bzw. Hodenproben werden sofort im Labor aufbereitet und untersucht.
Lassen sich Spermien finden, werden sie zunächst in aller Regel in flüssigem Stickstoff tiefgefroren (Kryokonservierung).
Die Anzahl der durch TESE gewonnenen Spermien ist meist eher gering und die gewonnenen Samenfäden sind zu einer eigenständigen Befruchtung (z. B. durch Insemination in die Gebärmutterhöhle) nicht in der Lage.
Aus diesem Grund wird die Befruchtung der Eizellen der Partnerin dann prinzipiell mittels einer ICSI (intrazytoplasmatischen Spermieninjektion) durchgeführt.
Welche Kosten von den Krankenkassen in Deutschland übernommen werden, hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab.
Unsere Ärzte beraten sehr gerne zu Ihren Möglichkeiten.