Eine US-Studie, die in der angesehenen Zeitschrift „JAMA Internal Medicine“ (https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/article-abstract/2659557) veröffentlicht wurde, geht der Frage nach, welche Gründe es für weibliche Unfruchtbarkeit geben kann. Wissenschaftler haben erhoben, was für Ernährungsgewohnheiten Frauen haben, die am Fertility Center des Massachusetts General Hospital in Boston in einer Kinderwunschbehandlung sind. Hierfür füllten 325 Frauen bei ihrer Anmeldung zu einer IVF-Behandlung Fragebögen aus.
Das Forscherteam rund um Jorge Chavarro von der Harvard School of Public Health hat auf Grundlage des Pesticide Data Programs des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums zunächst ermittelt, welche Nahrungsmittel besonders durch Pestizide belastet sind. Hierfür wurde Obst und Gemüse in drei Kategorien aufgeteilt: niedrige, mittlere und hohe Belastung. So zählen beispielsweise Erdbeeren und Spinat laut Landwirtschaftsministerium zu den höchstbelasteten pflanzlichen Nahrungsmitteln. In den USA können bei rund 90% der Einwohner verschiedene Pestizide im Urin nachgewiesen werden. Hierzu gehören folgende:
Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel)
Insektizide (Insektenvernichtungsmittel)
Fungizide (Pilz- und Sporenvernichtungsmittel)
Rodentizide (Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren).
Die Forscher vollzogen anhand der Fragebögen nach, wie häufig die betreffenden Frauen pflanzliche Nahrungsmittel mit niedriger, mittlerer oder hoher Belastung verzehrten. Die Ernährungsgewohnheiten wurden mit der Erfolgsrate der jeweiligen IVF-Behandlungen der entsprechenden Frauen verglichen. Hierbei wurden zwei Aspekte berücksichtigt: Einerseits das Eintreten einer Schwangerschaft, andererseits die Lebendgeburt eines Kindes.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Frauen, die häufiger stark belastetes Obst und Gemüse verzehren, niedrigere Schwangerschafts- und Geburtenraten aufweisen. Der häufige Verzehr von wenig belasteten pflanzlichen Nahrungsmitteln hingegen scheint die Chancen auf eine Schwangerschaft und Geburt zu steigern – hier konnte allerdings keine wissenschaftliche Signifikanz aufgezeigt werden.
Ein signifikantes Ergebnis konnte derweil bei der Schwangerschaftsabbruchrate verzeichnet werden. Diese war bei Frauen, die regelmäßig wenig belastetes Obst und Gemüse verzehrten um 34% niedriger, als bei den anderen Frauen in der Untersuchungsgruppe. Die Studie zeigt folglich ansatzweise auf, dass das Meiden von Pestiziden sich positiv auf die Erfolgschancen einer IVF auswirken kann. Dennoch ist die Studie wissenschaftlich nicht komplett valide, deshalb hofft Jorge Chavarro, die Ergebnisse in einer Folgestudie untermauern zu können.
Auch wenn die Studie noch keine endgültigen wissenschaftlichen Beweise erbracht hat, kann aufgrund ihrer Ergebnisse dazu geraten werden, mit Pestiziden belastetes Obst und Gemüse beim Kinderwunsch zu meiden. Gerne informieren unsere TFP Kinderwunschexperten Sie weiterführend zu der Thematik.