Das OAT-Syndrom (Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom) beschreibt das Auftreten einer verminderten Spermienqualität beim Mann. Bei 50 Prozent der Kinderwunschpaare ist diese eingeschränkte Samenqualität der Grund für die Kinderlosigkeit. Ein OAT-Spermiogramm kann Klarheit verschaffen.
Wir führen Spermiogramm-Analysen nach WHO 2010 durch und bieten sehr kurzfristig Termine an. Durch die hohe Anzahl der Kinderwunschbehandlungen in unseren Kliniken haben unsere Expert:innen im IVF-Labor besonders viel Erfahrung bei der Beurteilung von Spermiogrammen.
Dabei sind folgende Faktoren für die Beurteilung der Samenqualität ausschlaggebend:
die Spermiendichte (Anzahl der Spermien pro Milliliter)
die Spermienbeweglichkeit (Mobilität)
die Spermienoptik (Morphologie)
Die Kinderwunschkliniken Wels und Wien nehmen am Ringversuch der "Qualitätskontrolle der deutschen Gesellschaft für Andrologie (Männerheilkunde)" (QuaDeGA) teil.
Um die entscheidenden Faktoren zur Quantität und Qualität der Spermien auszuwerten, wird ein sogenanntes Spermiogramm erstellt. Es zeigt eine Momentaufnahme der Samenqualität. Um sicherzustellen, dass ein korrektes Ergebnis der Samenprobe vorliegt, sollte das Spermiogramm jedoch wiederholt und das Ergebnis bestätigt werden.
IUI: Bei nur leicht eingeschränkter Spermienqualität wird bei einer IUI aufbereiteter Samen mit Hilfe eines dünnen Katheters direkt in die Gebärmutterhöhle der Patientin eingebracht. Dies geschieht zum Zeitpunkt des natürlichen Eisprungs.
IVF: Bei nur leicht eingeschränkter Spermienqualität werden im Labor die bei der Follikelpunktion gewonnenen Eizellen und Spermien in einer speziellen Nährlösung zusammengefügt und die Spermien dringen selbstständig in die Eizellen ein und befruchten diese. Voraussetzung ist, dass die Samenqualität des Partners ausreichend gut ist, und so eine selbständige Befruchtung der Eizellen gewährleistet wird.
ICSI: Die ICSI Methode kommt zum Einsatz, wenn die männliche Samenqualität stark eingeschränkt ist, so dass keine selbständige Befruchtung der Eizellen durch den aufbereiteten Samen erfolgen kann, oder vorherige IVF Versuche nicht den gewünschten Behandlungserfolg gezeigt haben. Die Samenzellen werden bei der ICSI Methode unter dem Mikroskop speziell ausgewählt, einzeln in eine Mikropipette aspiriert und direkt in die bei der Punktion der Frau gewonnenen Eizellen injiziert.
TESE: Sind im Ejalukat keinerlei Spermien nachweisbar, ist es nach Urologischer Untersuchung und Beratung mitunter möglich, mittels einer TESE noch Befruchtungsfähige Spermien aus dem Hoden zu gewinnen. Dabei werden In einem chirurgischen Eingriff kleine Stücke Hodengewebe entnommen. Der Eingriff geschieht an unserer Klinik unter Sedo-Analgesie.
Im Falle der völligen Unfruchtbarkeit des eigenen Partners bieten wir eine Behandlung mit Spendersamen an. Wir verfügen über eine große Auswahl an Spendern aus unserer eigenen Samenbank. Unsere Spender werden sorgfältig ausgewählt, umfangreich getestet und erfüllen höchste Standards.
Eine gesunde Lebensweise und ausgewogene Ernährung kann die Spermienqualität verbessern. Allerdings nur eine längerfristige Änderung des Lebensstils (mindestens über drei Monate). Zu den möglichen Einflusspunkten gehört
ausreichend Bewegung
gemäßigter Alkoholkonsum
die Einnahme ungesättigter Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren), wie sie zum Beispiel in Fisch zu finden sind
Ausreichender Verzehr von Obst und Gemüse
nur mäßiger Konsum von Koffein
die tägliche Einnahme von bis zu 1500 mg des Pulvers der Macapflanze
ausreichend sexuelle Aktivität (mindestens zweimal wöchentlich)
die Vermeidung von im Schritt zu enganliegenden Hosen
möglichst wenig Stress
die Vermeidung von Umweltgiften, wie Lacken und Spritzmittel
die Vermeidung von zu heißen Bädern und vor allem Saunabesuchen
oder Sitzheizungen im Auto
Auch bei Krankheit kann die Spermienqualität vorübergehend stark beeinträchtigt sein. Wie zum Beispiel durch eine Grippe, dementsprechend hohem Fieber, Entzündungen, die Einnahme von Antibiotika, etc.
Bis zur vollständigen Regeneration der Spermienproduktion können bis zu 12 Wochen verstreichen.
Die Bildung der Samenzellen im Hoden wird von den Hormonen FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Gelbkörperhormon) der Hirnanhangdrüse gesteuert. Ab der Pubertät werden millionenfach Spermien gebildet. Die endgültige Ausreifung findet im Nebenhoden statt.
Bei der Ejakulation gelangen die Spermien über die Samenleiter und die Harnröhre nach außen und so beim Geschlechtsverkehr über die Scheide in die Gebärmutterhöhle und von dort in die Eileiter.
Deshalb ist eine ausreichende Konzentration an beweglichen und gesunden Spermien nötig, um die Befruchtung der Eizelle zu ermöglichen. Samenzellen können bis zu 5 Tage im Eileiter überleben und dort auf den Eisprung warten.
Gesunde Samenzellen bestehen aus einem Kopf, in dem die Erbanalgen sitzen, einem Mittelstück und einem Schwanz. Mittelstück und Schwanz ermöglichen dem Spermium die Vorwärtsbewegung – je zügiger, desto besser. Deshalb werden im Spermiogramm sowohl die Spermienoptik (Morphologie) als auch die Spermienbeweglichkeit (Mobilität) überprüft. Unsere TFP-Kinderwunschkliniken in Wien, Wels und Klagenfurt beraten Patienten selbstverständlich zur Notwendigkeit der Untersuchungen, zu den Diagnoseergebnissen und zu den daraus resultierenden Behandlungen.
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