Wenn Sie die folgenden Empfehlungen beachten, erhöhen Sie Ihre Chancen auf die Erfüllung Ihres Kinderwunsches
Ein Baby zu bekommen zählt zum grundlegendsten Teil des Lebens und ist ein natürlicher Prozess. Um dem auf die Sprünge zu helfen, können einige Dinge berücksichtigt werden, die die Rahmenbedingungen verbessern.
Hierzu zählen neben der natürlichen Familienplanung (siehe fruchtbare Tage berechnen) wichtige Aspekte wie Gesundheit, Ernährung und Lebensweise. Die folgenden Tipps, um schwanger zu werden, betreffen in der Regel beide Partner.
Bei der Gesundheit sind naheliegende Dinge wie das Körpergewicht entscheidend. So kann ein zu niedriges oder zu hohes Gewicht die natürliche Fruchtbarkeit und die spätere Schwangerschaft beeinträchtigen. Hier ist die Bestimmung des sogenannten BMI (Body-Mass-Index) als Orientierung hilfreich, um eine bestmögliche Annäherung an das Normalgewicht zu erreichen. Deutliche Abweichungen können auf gesundheitliche Risiken wie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen hinweisen. Wichtig kann auch die Blutdruckeigenmessung sein, um frühzeitig Probleme erkennen zu können. Bei Unklarheiten sollte immer ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Werden bereits Medikamente eingenommen, sollten diese auf ihre Schwangerschaftsverträglichkeit mit dem Arzt oder der Ärztin überprüft werden. Gleichzeitig sollte man nachsehen, wann man wegen einer vorliegenden Erkrankung zuletzt untersucht wurde und ob die laufende Therapie im Hinblick auf Schwangerschaft angepasst wurde.
Infektionskrankheiten können die Schwangerschaft erheblich beeinflussen, aber auch das Kind schädigen. Hierzu zählen Erkrankungen, gegen die eine wirkungsvolle Prophylaxe existiert, wie Röteln, Windpocken, Keuchhusten und Grippe. Deswegen ist es wichtig, seinen Impfschutz überprüfen zu lassen und Impflücken zu schließen. Wenn man Katzen hat, kann man sich auf Toxoplasmose untersuchen lassen.
Die Zahngesundheit ist für die spätere Schwangerschaft deshalb von Bedeutung, da eine dortige Erkrankung Frühgeburten begünstigen kann. Deshalb ist eine zahnärztliche Untersuchung vor der Schwangerschaft zu empfehlen.
Die Ernährung sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein. Reichlich pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte sollten auf dem Speiseplan stehen. Tierische Produkte wie fettarmes Fleisch und fettarme Wurstwaren, fettreiche Meeresfische, Milchprodukte und Eier sollten mäßig verzehrt werden. Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke und Fette mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren (tierische Fette) sollen nur sparsam zu sich genommen werden.
Die tägliche Flüssigkeitsaufnahme sollte etwa 2 Liter betragen. Auf Alkoholkonsum sollte verzichtet werden.
Ovo-lakto-vegetarische Ernährung kann prinzipiell den Bedarf aller Nährstoffe decken, man sollte aber auf eine ausreichende Eisenaufnahme achten. Im Zweifelsfall ist eine qualifizierte Ernährungsberatung notwendig. Bei rein veganer Ernährung können jedoch größere Lücken auch im Mikronährstoffbereich wie Vitamin B12, DHA, Zink, Protein, Eisen, Calcium und Jod entstehen, weswegen in diesem Fall vor der Schwangerschaft eine ärztliche Beratung und Fachernährungsberatung notwendig ist.
Generell sollten alle Frauen mit Kinderwunsch Folsäureprophylaxe betreiben. Es wurde festgestellt, dass die gezielte Einnahme von 400 Mikrogramm Folsäure zum Zeitpunkt der Empfängnis das Risiko für schwere neurologische Erkrankungen (Neuralrohrdefekte) beim Kind reduzieren kann. Die Einnahme sollte mindestens 4 Wochen vor der Empfängnis beginnen. Wenn später begonnen wird, wäre die doppelte Dosis zu wählen (800 Mikrogramm Folsäure).
Zur ausgewogenen Ernährung sollte auch bereits vor der Empfängnis mit der Einnahme von 100 – 150 Mikrogramm Jod begonnen werden, da Mitteleuropa zu einem Jodmangelgebiet zählt. Sollten Schilddrüsenerkrankungen vorliegen, muss vor Einnahme eine Beratung beim verordnenden Arzt erfolgen.
Wenn fettreicher Meeresfisch nicht oder selten verzehrt wird, ist die zusätzliche Einnahme von Docosahexaensäure (DHA) sinnvoll, da Studien auf einen Nutzen zur Vermeidung der Frühgeburtlichkeit und für die neuro-kognitive Entwicklung des Kindes hinweisen.
Eisen sollte nur bei nachgewiesenem Mangel eingenommen werden.
Der Lebensstil beider Partner ist die Grundlage vieler gesundheitlicher Probleme, die den Eintritt und Verlauf einer Schwangerschaft nachhaltig beeinflussen.
Neben der Ernährung spielt die körperliche Bewegung eine zentrale Rolle. Im Alltag sollte sitzende Tätigkeit regelmäßig unterbrochen, Treppensteigen und zu Fuß gehen bevorzugt werden. Fünfmal wöchentlich sollte etwa 30 Minuten moderater Sport betrieben werden. Dabei sind Walking, Joggen, Schwimmen, mildes Gerätetraining oder Yoga sinnvoll. Eine entsprechende Anpassung in der Schwangerschaft ist zu beachten.
Diese Dinge sollten Sie vermeiden
Alkohol sollte bereits während der Planung des Kinderwunsches vermieden werden, da er giftig ist und auch die Fruchtbarkeit stört. Bei nachgewiesener Schwangerschaft darf in keiner Dosis Alkohol verzehrt werden, da dies mit schweren Entwicklungsstörungen wie Fehlbildungen des Kindes einhergehen kann.
Nikotinkonsum sollte bei Kinderwunsch bereits eingestellt werden, da Belege für die nachhaltige Einschränkung der Zeugungsfähigkeit beider Partner vorliegen. Eine entsprechende Entwöhnung ist frühzeitig anzustreben. E-Zigaretten sind hier keine Lösung, da auch hier gesundheitliche Risiken für die Schwangerschaft angenommen werden. Ist eine Schwangerschaft eingetreten, sollte sich die betroffene Frau auch nicht in Räumen aufhalten, in denen geraucht wird. Der Umfang der Schädigung des Kindes in der Schwangerschaft und nach der Geburt ist erheblich, wie Mangelwachstum, Frühgeburt, Totgeburt, Fehlbildungen, späteres Übergewicht und Allergien u.a.
Koffeinhaltige Getränke sollten bei der Vorbereitung auf die Schwangerschaft begrenzt werden, da ein erhöhter Verzehr mit Fehlgeburten und später mit Wachstumsverzögerungen des Kindes assoziiert ist. Aktuelle Empfehlungen gehen von einer maximalen Koffeinmenge von 200 mg täglich in der Schwangerschaft aus. Zu bedenken ist, dass Tee oder Kakao ebenfalls Koffein enthält. Energydrinks sollten im Hinblick auf Zuckergehalt und unklare Effekte weiterer Inhaltsstoffe wie Taurin auf Fruchtbarkeit und Schwangerschaft nicht verwendet werden.
Von einer Unfruchtbarkeit spricht man, wenn es bei einem Paar trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr über ein Jahr zu keiner Schwangerschaft gekommen ist. In diesem Fall gehen die reproduktionsmedizinischen Expert:innen in unseren Kinderwunschkliniken in Wien, Wels und Klagenfurt dem unerfüllten Kinderwunsch mit einer umfassenden Diagnostik auf den Grund. Mit eigenem Diagnoselabor, eigenen Kryobanken sowie eigener Samenbank können wir Ihnen das gesamte Spektrum an Fruchtbarkeitsuntersuchungen (Hormone, Genetik, Immunologie), Kinderwunschbehandlungen sowie weiteren unterstützenden Behandlungen bieten.