Als TESE (Testikuläre Spermienextraktion) wird ein kleiner chirurgischer Eingriff bezeichnet, bei dem kleinste Stücke Hodengewebe zur Spermiengewinnung entnommen werden.
Der Eingriff wird auch als Hodenbiopsie bezeichnet. Der Eingriff geschieht unter Sedo-Analgesie. Dabei wird ein Schlafmittel gespritzt, das zusätzlich angstlösend und beruhigend wirkt.
Wird bei einem Spermiogramm festgestellt, dass im Ejakulat keine Spermien vorhanden sind, spricht man in diesem Fall von einer Azoospermie.
Ebenfalls kann es vorkommen, dass nur sehr vereinzelt Spermien gefunden werden, dies wird als Kryptozoospermie bezeichnet.
Die Gründe dafür sind z. B.:
inoperabel verschlossene, durchtrennte Samenleiter
fehlende Samenleiter oder eine extrem verminderte oder keine Spermienproduktion im Hoden – verursacht etwa durch genetische Ursachen, Umwelteinflüsse, Infekte, einen zu spät behandelten Hodenhochstand als Kind oder auch durch stark ausgeprägte Krampfadern im Hoden.
Außerdem kann es sein, dass ein Mann wegen eines Tumors oder aufgrund einer Querschnittslähmung nicht ejakulieren kann.
Auf natürlichem Wege ist eine Schwangerschaft dann meist nicht möglich. Funktioniert also die Spermienproduktion nicht oder nicht richtig, kann es unter Umständen möglich sein, dass sich dennoch vereinzelt Spermien in den Hoden (Testikeln) befinden. Diese können dann durch die TESE-OP gewonnen werden.
Wenn Sie mehr über TESE in einer unserer Kliniken erfahren oder einen Termin vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir werden uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen alle Informationen zukommen lassen, die Sie für den Beginn der Behandlung benötigen.
Die Erfolgsaussichten bei einer testikulären Spermienextraktion können sich sehen lassen: In ca. 50 Prozent der Fälle finden die Ärzt:innen dabei noch funktionsfähige Spermien.
Die Chancen richten sich aber natürlich sehr nach der zugrundeliegenden Erkrankung bzw. Ursache der fehlenden Spermien im Ejakulat.
Verschiedene Untersuchungen des Mannes (Hormonanalysen, genetische Untersuchungen etc.) ermöglichen oft bereits vor dem Eingriff eine gute Voraussage über die Prognose des Eingriffes und der nachfolgenden Schwangerschaftschance.
Wie bei jedem Eingriff unter Narkose gibt es auch bei einer TESE Risiken, über die die behandelnden Ärzt:innen Sie individuell aufklären.
Finden sich im Hodengewebe befruchtungsfähige Spermien, wird das Gewebe eingefroren (kryokonserviert).
Die durch TESE gewonnenen Spermien können dann nur im Rahmen einer ICSI-Behandlung zur künstlichen Befruchtung genutzt werden.
Diese Methode der Kinderwunschbehandlung setzt voraus, dass sich die Partnerin einer hormonellen Stimulation der Eierstöcke unterzieht. Im Rahmen der Behandlung wird das Hodengewebe aufgetaut, die Spermien werden herausgelöst und zur künstlichen Befruchtung in eine Eizelle injiziert.
Wenn Sie mehr über TESE wissen möchten, eine Frage haben oder einen Termin in Ihrer TFP-Klinik vor Ort vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir werden uns dann so schnell wie möglich mit Ihnen in Verbindung setzen.
In der Regel kommt der IVF-Fonds für 70 Prozent der Kosten einer TESE auf.
Welche Kosten von den Krankenkassen in Österreich übernommen werden, hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab.
Unsere Ärzt:innen beraten Sie sehr gern zu Ihren Möglichkeiten.