Mit Hilfe der Kryokonservierung kann man Zellen und Gewebe über lange Zeiträume für eine spätere Verwendung aufbewahren.
Dabei werden diese bei minus 196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff eingefroren und gelagert.
Die Bezeichnung dieser Technik leitet sich aus dem altgriechischen Wort "kryos" ab, was "Kälte" heißt.
Damit menschliche Zellen und Gewebe derart niedrige Temperaturen überleben, ist die Anwendung bestimmter kryoprotektiver Lösungen und definierter Einfrierverfahren erforderlich.
Dadurch können Embryonen, Ei- und Samenzellen für eine spätere Verwendung ohne Beeinträchtigung ihrer Lebensfähigkeit und Funktion aufbewahrt werden. Somit bleiben Behandlungen wie bspw. IVF, ICSI und Insemination zu einem späteren Zeitpunkt möglich.
Folgende Materialien können laut derzeitiger österreichischer Gesetzeslage in den TFP Kinderwunschkliniken kryokonserviert werden:
Embryonen (Kryokonservierung von Blastozysten), wenn sich bei einer IVF-Behandlung mehr Embryonen entwickelt haben, als transferiert werden können, z. B. bei einer Überstimulation, bei einer zu geringen Höhe des Endometriums oder bei sonstigen dringenden medizinischen Gründen
Hodengewebe, das bei einer TESE gewonnen wurde
Samenzellen (Kryokonservierung von Spermien)
unbefruchtete Eizellen bei Krebspatientinnen, denen durch Tumorbehandlung oder Chemotherapie Unfruchtbarkeit droht.
„Social Freezing“, also das bewusste Einfrieren von Eizellen in jungen Jahren für eine spätere Verwendung, ist in Österreich nicht erlaubt.
Wenn Sie mehr über Kryokonservierung in einer unserer Kliniken erfahren oder einen Termin vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir werden uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen und Ihnen alle Informationen zukommen lassen, die Sie für den Beginn der Behandlung benötigen.
Vor allem bei Tumorpatienten, die sich einer Strahlen - oder Chemotherapie unterziehen müssen, kann die Fertilität deutlich reduziert werden oder aber auch komplett erlöschen.
Natürlich denkt man im Augenblick der Diagnose einer Tumorerkrankung nicht in erster Linie an den Kinderwunsch, jedoch ist es sehr wichtig und vor allem nicht aufwändig, vor Beginn einer Therapie zur Sicherheit eine Samenprobe abzugeben. Diese kann dann für viele Jahre konserviert werden.
Je nach der Qualität und Quantität des abgegebenen Ejakulates sind für eine Konservierung des Samens zur Sicherung der Fertilität bis zu drei Probenabgaben erforderlich, jeweils im Abstand von vier bis fünf Tagen. Vor der jeweiligen Abgabe ist eine Karenzzeit von zwei bis drei Tagen zu beachten.
Eine Kryokonservierung von Spermien wird auch in unseren TFP Kinderwunschkliniken angeboten, wenn es Ihrem Partner nicht möglich ist, am Tag der Eizellgewinnung dabei zu sein.
So kann er im Vorfeld seine Samen abgeben, die bis zum Tag der Behandlung (ICSI) tiefgefroren werden.
Bei der Follikelpunktion wird dann zur Befruchtung der eingefrorene Samen ohne wesentlichen Qualitätsverlust verwendet.
Grundsätzlich eignet sich die Kryokonservierung von Spermien aber nicht für jedes Ejakulat, da sich die Beweglichkeit der Samenzellen nach dem Auftauen reduziert.
Die Expert:innen unserer Kinderwunschkliniken beraten sie gerne, ob die Lagerung von Samenzellen für Sie in Frage kommt.
Diese Methode wird nur bei bestimmten Indikationen angewandt, wie z.B. vor Krebsbehandlungen oder im Rahmen des sogenannten Egg Freezing sowie in schweren Fällen von Endometriose, bei denen ein vorzeitiges Erlöschen der Eierstockreserven zu erwarten ist.
Die Möglichkeit des Einfrierens von Eizellen gibt Frauen im höheren Alter oder bei vorzeitigem Eierstockversagen größere Chancen auf genetisch eigene Kinder. Wir beraten Sie gerne.
Spermien werden schon seit über 50 Jahren erfolgreich kryokonserviert, Eizellen hingegen sind sehr empfindlich gegenüber Eiskristallbildung während des Einfrierens, weshalb diese Methoden nur in Kliniken mit der dementsprechenden Expertise angewendet werden sollten.
Die TFP Kliniken zählen zu den ersten Instituten Österreichs, die diese Technik erfolgreich praktiziert haben.
Durch die Vitrifikation (spezielle Einfriertechnik) können überzählige Embryonen, die im Rahmen der Kinderwunschbehandlung entstanden sind, für zukünftige Transfers aufbewahrt werden.
Kryokonservierte Embryonen können dann zu einem späteren Zeitpunkt aufgetaut und in die Gebärmutterhöhle übertragen werden.
Dies ermöglicht den Eintritt einer Schwangerschaft, ohne erneut alle Therapie- und Hormonbehandlungsschritte einer IVF- oder ICSI-Therapie durchlaufen zu müssen. Man nennt diesen Vorgang Kryo-Zyklus.
Durch die Verbesserung der Einfriertechnik in den letzten Jahren sind die Ergebnisse mit eingefrorenen und frischen Embryonen nahezu identisch.
Eine Kryokonservierung von Embryonen wird des Weiteren angeboten:
bei Risiko für ein Überstimulationssyndrom (OHSS)
bei bestimmten Stimulationsprotokollen
bei nicht optimaler Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) am Punktionstag
bei genetischen Untersuchungen (bis zum Erhalt des Ergebnisses)
aus persönlichen Gründen, die einen Transfer zu einem späteren Zeitpunkt erfordern
Die Kryokonservierung wird in unseren Kinderwunschkliniken im Morula- oder Blastozystenstadium getätigt.
Hierbei wird durch spezielle Medien ein sehr schnelles Abkühlen in flüssigem Stickstoff ermöglicht, wodurch eine schädigende Eiskristallbildung verhindert wird.
Die Krankenkassen und auch der IVF-Fonds in Österreich kommen in der Regel nicht für die Kosten einer Kryokonservierung auf – auch dann nicht, wenn diese wegen der Behandlung einer schweren Erkrankung vorgenommen wird. Erfahren Sie mehr über die Kosten für Selbstzahler in unseren Kinderwunschkliniken.
Die Kryokonservierung wird seit vielen Jahren angewandt, und die meisten Studien zeigen keine nachteiligen Auswirkungen auf. Eine individuelle Beratung ist jedoch immer Teil der Behandlung.
Wann sind Kryokonservierung und Kryotransfer in Ihrer Kinderwunschklinik sinnvoll?
1. Im Rahmen einer künstlichen oder assistierten Befruchtung
Es ist oft sinnvoll, befruchtete Eizellen im Pronukleusstadium einzufrieren und für eine spätere intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) oder eine In-vitro-Fertilisation (IVF) aufbewahren zu lassen.
Bei Bedarf können diese Eizellen in der Kinderwunschklinik weiterkultiviert und eingesetzt werden, etwa wenn sich das Paar später noch ein weiteres Kind wünscht. Diesen Vorgang nennt man auch Kryotransfer.
Der Vorteil der Kryokonservierung ist in diesem Fall, dass sich die Frau keiner erneuten Hormonbehandlung und Follikelpunktion aussetzen muss.
2. Vor der Behandlung schwerer Krankheiten
Bei einigen schweren Erkrankungen ist die Gefahr sehr hoch, durch die notwendige Behandlung – etwa eine Chemotherapie oder Strahlentherapie bei Krebs – unfruchtbar zu werden.
Wer sich Kinder wünscht, kann nach genauer ärztlicher Beratung und Einschätzung des Risikos für einen Fertilitätsverlust Vorsorge treffen und vor der (Krebs-) Behandlung Spermien oder Hodengewebe, Eizellen oder Eierstockgewebe einfrieren lassen.
Wenn Sie mehr über Kryokonservierung wissen möchten, eine Frage haben oder einen Termin in Ihrer TFP-Klinik vor Ort vereinbaren möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir werden uns dann so schnell wie möglich mit Ihnen in Verbindung setzen.
Eine eingefrorene befruchtete Eizelle kann weiter kultiviert und in die Gebärmutter übertragen werden. Man spricht dabei von einem Kryotransfer.
Unbefruchtete Eizellen, die eingefroren waren, werden zunächst via intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) befruchtet.
Bei optimalen Zyklusverhältnissen kann der Kryotransfer ohne unterstützende Hormontherapie vorgenommen werden. Es ist aber auch möglich, den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut durch Östrogene zu unterstützen und optimal auf die Einnistung der Eizelle vorzubereiten.
Der Arzt oder die Ärztin Ihrer Kinderwunschklinik misst dann die Dicke der Gebärmutterschleimhaut. Ist sie ausreichend, wird durch die Gabe des Gelbkörperhormons Progesteron ein Eisprung simuliert. Dadurch verändert sich die Struktur der Schleimhaut und sie ist zur Aufnahme von Embryonen bereit.
Eine dritte Variante ist die hormonelle Stimulation mit Clomifen oder FSH zur Unterstützung der Follikelreifung vor dem Embryotransfer. Dann können die Embryonen mit einem weichen Katheter in die Gebärmutter transferiert werden.