Die sog. Einnistungs-Curettage oder das Endometrium-Scratching unterstützt den Embryo bei der Einnistung
Es hat sich gezeigt, dass eine minimale Reizsetzung mittels „Anritzen“ der Gebärmutterschleimhaut die Gebärmutter optimal auf einen Embryonen- oder Blastozystentransfer vorbereitet. Die Wirksamkeit dieser als Einnistungs-Curettage oder Endometrium-Scratching bekannten Methode ist mittlerweile in verschiedenen Studien nachgewiesen worden. Auch in unseren TFP Kinderwunschkliniken führen wir das Scratching der Gebärmutterschleimhaut im Rahmen einer IVF oder ICSI durch. Unsere Ärztinnen und Ärzte beraten Sie gerne zum Ablauf und zu den Erfolgsaussichten in Ihrem individuellen Fall.
Für das Zustandekommen einer Schwangerschaft muss sich der Embryo innerhalb von fünf Tagen nach der Befruchtung in der Gebärmutter einnisten. Die Gebärmutter bereitet den Einnistungsprozess vor, indem sie die Gebärmutterschleimhaut aufbaut, um die Aufnahme des Embryos zu erleichtern. Im normalen Zyklus, aber auch bei einer künstlichen Befruchtung durch IVF oder ICSI kann es vorkommen, dass ein Hormonmangel den natürlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut behindert.
Im Normalfall wird daher die Einnistungs-Curettage in der ersten Zyklushälfte durchgeführt, und zwar im Zyklus vor der geplanten IVF. Die Erfahrung zeigt, dass der Effekt der Einnistungs-Curettage für bis zu zwei Monate anhält. Ist z. B. die Hormonstimulation im ersten Folgezyklus nicht erfolgreich, kann im darauffolgenden Zyklus ein erneuter Versuch durchgeführt werden. Der Zustand der Gebärmutterschleimhaut ist dann mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch optimal für eine Einnistung.
Die Behandlung selbst erfolgt vor Ort in der Kinderwunschklink. Dabei wird der Patientin eine kleine "Pipelle"® in die Gebärmutterhöhle eingeführt und die Gebärmutterschleimhaut leicht angeraut. Dieser Vorgang dauert etwa zehn Minuten und ist in der Regel schmerzarm. Eine Narkose ist nicht erforderlich. Ihre behandelnde Ärztin bzw. Arzt wird den optimalen Zeitpunkt für ein Endometrium-Scratching sowie die nachfolgende Kinderwunschbehandlung mit Ihnen abstimmen.
Ein unzureichender Aufbau der Gebärmutterschleimhaut kann in einigen Fällen die Ursache für eine erfolglose IVF sein. Die Sinnhaftigkeit einer Einnistungs-Curettage ist jeweils vom Einzelfall abhängig und sollte anhand der vorausgehenden Diagnostik genau besprochen werden. In unseren Kinderwunschkliniken empfehlen wir die Behandlung, wenn es auch nach wiederholtem Blastozystentransfer nicht zu einer Einnistung kommt – ohne dass andere medizinische Gründe für das Fehlschlagen der künstlichen Befruchtung ersichtlich sind.
Eventuelle Risiken einer Einnistungs-Curettage für die Patientin oder den Embryo sind nach derzeitigem Wissenstand nicht bekannt. Selbstverständlich nehmen sich unsere erfahrenen Ärzt:innen Zeit, Ihnen die Behandlung im Gespräch genau zu erklären. Nehmen Sie dafür einfach Kontakt mit Ihrer Wunschklinik auf – wir freuen uns auf Sie!