Um Ihre Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen, bieten wir Ihnen in unseren Kinderwunschkliniken eine immunologische Untersuchung an. Unsere Ärztinnen und Ärzte überprüfen dabei unter anderem die Konzentration der NK-Zellen (natürliche Killerzellen) sowie die Konzentration der Plasmazellen in der Gebärmutter als möglichen Hinweis auf eine Endometritis.
Denn im Frühstadium einer Schwangerschaft steht das Immunsystem der Frau vor großen Herausforderungen: einerseits werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Embryo zu erhalten. Gleichzeitig wird das väterliche Erbmaterial in der befruchteten Eizelle als „fremd“ erkannt. Eine Fehlreaktion des Immunsystems kann dazu führen, dass der Embryo sich gar nicht erst einnistet oder nach kurzer Zeit abgestoßen wird.
Die natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) gehören zu den Lymphozyten. Als Untergruppe der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) gelten sie als die „Wächter“ des menschlichen Immunsystems: sie erkennen infizierte oder krankhaft veränderte Zellen (Krebszellen) und töten sie ab. Da ein Embryo immer auch körperfremdes genetisches Material enthält, kann er bei einer Fehlreaktion der NK-Zellen ebenfalls angegriffen werden.
Eine „Überreaktion“ des Immunsystems im Frühstadium der Schwangerschaft kann verschiedene Ursachen haben. So konnte man bei Frauen mit wiederholt erfolglosen Implantationen oder vermehrten Fehlgeburten sowohl im Blut als auch in der Gebärmutterschleimhaut eine erhöhte Konzentration an NK-Zellen nachweisen.
In anderen Fällen ist eine chronische Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) für die Abstoßung des Embryos verantwortlich. Studien legen nahe, dass bei 10-20 Prozent der Frauen mit wiederholtem Implantationsversagen oder mehrfachen Fehlgeburten eine Endometritis vorliegt.
Plasmazellen werden aus B-Lymphozyten gebildet, sobald das Immunsystem das Eindringen fremder Zellen meldet.
Plasmazellen produzieren Antikörper, die Erreger und andere Eindringlinge bekämpfen. Infektionen und chronische Erkrankungen – so auch eine chronische Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) – lassen sich über die erhöhte Plasmazellen-Konzentration im Blut nachweisen.
Wenn eine Patientin bereits mehrere erfolglose Implantationsversuche hinter sich hat oder wenn es wiederholt zu Fehlgeburten kam, ohne dass andere Ursachen hierfür ersichtlich waren, wird eine immunologische Untersuchung der Frau empfohlen. Dabei wird zwischen dem 19. und 21. Zyklustag ein Stück Gebärmutterschleimhaut entnommen und in einem Fachlabor auf die Konzentration an NK-Zellen und Plasmazellen hin untersucht. Je nach Ergebnis empfehlen unsere Ärzt:innen im Anschluss einen individuellen Therapieverlauf, um Sie bestmöglich in Ihrem Kinderwunsch zu unterstützen.