Der AMH-Wert (die Konzentration des Anti-Müller-Hormons) gilt als Indikator für die Fruchtbarkeit einer Frau und den Erfolg einer Hormonstimulation bei einer Kinderwunschbehandlung
Bei einer Kinderwunschbehandlung, wie z. B. einer IVF, reagieren manche Frauen auf die hormonelle Stimulation der Eierstöcke nur unzureichend - man nennt diese Patientinnen "Poor Responder". Gründe sind ein erhöhter FSH-Wert (Follikelstimulierendes Hormon), der auf die beginnenden Wechseljahre (klimakterische Phase) hinweist, bzw. ein niedriger AMH-Wert, also eine geringe Konzentration des Anti-Müller-Hormons. In den meisten Fällen ist das reifere Alter der Patientin der Grund, warum die Eierstockfunktion eingeschränkt ist.
Das Anti-Müller-Hormon wird in den Eierstöcken geschlechtsreifer Frauen gebildet. Je weniger befruchtungsfähige Eizellen in den Eierstöcken produziert werden, desto geringer ist der AMH-Wert. Daher wird das Anti-Müller-Hormon häufig im Vorfeld einer Hormonbehandlung bestimmt, um die Erfolgschancen grob einschätzen zu können. Anders als viele andere Sexualhormone verändert sich der AMH-Spiegel über den Zyklus hinweg nur minimal, sodass er zu jedem Zeitpunkt recht zuverlässig bestimmt werden kann.
Der Start einer Hormonstimulation sollte jedoch nicht ausschließlich vom AMH-Wert abhängig gemacht werden. Oft reagieren Patientinnen - trotz niedrigem AMH-Wert - sehr gut auf die Hormongaben und eine akzeptable "Eizellausbeute" kann für eine nachfolgende künstliche Befruchtung erzielt werden.
In den TFP Kinderwunschkliniken wird in solchen Fällen eine step-by-step-Stimulation empfohlen: die Patientin stimuliert über fünf Tage. Bei einer anschließenden Ultraschallkontrolle wird der Stimulationserfolg kontrolliert. Reifen Follikel an den Eierstöcken heran, so wird die Hormongabe fortgesetzt. Sollte keine Reaktion der Eierstöcke feststellbar sein, so wird die Stimulation abgebrochen und eine alternative Behandlung (z.B. Eizellspende) besprochen.
Zwischen dem 18. und 29. Lebensjahr einer Frau verändert sich der AMH-Spiegel kaum.
Ab dem 30. Lebensjahr fällt der AMH-Spiegel langsam ab, bis er mit dem Einsetzen der Menopause nicht mehr messbar ist.
Fortgeschrittenes Alter ist die häufigste Ursache für einen niedrigen AMH-Wert, aber auch andere Faktoren (z. B. die Einnahme der Pille) können die AMH-Produktion hemmen.
Die Anti-Müller-Hormon-Tabelle gibt einen Überblick über die Normwerte:
Normale Fertilität - 1 bis 5 ng/ml
Ovarielle Restfunktion - 0,8 bis 1,0 ng/ml
Menopause / Wechseljahre < 0,1 ng/ml
Polyzystisches Ovarsyndrom - 5,0 bis 15,0 ng/ml
Die hormonelle Stimulation ist ein wichtiger Schritt im Ablauf einer In-vitro-Fertilisation (IVF). Die Bestimmung des AMH-Werts wird in den TFP Kinderwunschkliniken routinemäßig im Vorfeld der Kinderwunschbehandlung angefordert. Die Blutabnahme bei der Patientin kann unabhängig vom Zyklustag erfolgen.
Sollten Sie weitergehende Fragen zur AMH-Bestimmung haben, dann nehmen Sie einfach Kontakt mit Ihrer Wunschklinik auf - wir freuen uns auf Sie!