Es herrscht der weitverbreitete Glaube vor, dass Männer ihr Leben lang in der Lage seien, Kinder zu zeugen. Späte Vaterschaften prominenter Männer unterstützen diesen Eindruck. Doch trifft diese Annahme wirklich zu? Weisen Männer tatsächlich eine im Laufe der Zeit stabile Fertilität auf?
Die Zeugungsfähigkeit eines 50-jährigen kann mitnichten mit der eines 25-jährigen konkurrieren. Wie eine Gruppe von Forschern um Laura Dodge von der Harvard Medical School herausgefunden hat, tickt auch bei Männern mit fortschreitendem Alter die biologische Uhr. Die Wissenschaftlergruppe hat IVF-Behandlungen zwischen 2000 und 2014 näher untersucht. Hierbei konnten sie noch einmal bestätigen, dass die Erfüllung eines Kinderwunsches maßgeblich vom Alter der Frau abhängt. Sie fanden darüber hinaus aber auch heraus, dass das Alter des Mannes sehr wichtig für den Zeugungsprozess ist. Spielte in der Studie bei Frauen über 40 das Alter des Partners keine Rolle, sah dies bei jüngeren Frauen anders aus. Hier hatten Frauen mit einem Partner zwischen 30 und 35 Jahren eine Geburtenrate von 73%. Waren ihre Partner zwischen 40 und 42 Jahre alt, sank die Geburtenrate bereits auf 46% ab.
Auch wenn der Mann sein gesamtes Leben lang Spermien produziert, so vermindern sich Zahl und Qualität der Samenzellen mit fortschreitendem Alter. Eine große Rolle hierbei spielt das Hormon Testosteron. Dieses ist maßgeblich für die Spermienproduktion verantwortlich. Sinkt der Testosteronspiegel mit dem Alter, so werden auch weniger Spermien gebildet. Thomas Haaf, Humangenetiker an der Uni Würzburg hat darüber hinaus herausgefunden, dass Kinder von älteren Vätern einem höheren Risiko ausgesetzt sind, an bestimmten Krankheiten zu leiden.
Haaf geht davon aus, dass das erhöhte Risiko für Kinder von älteren Männern, beispielsweise an ADHS oder Autismus zu leiden, nicht auf Genmutationen, sondern viel mehr auf epigenetische Veränderungen zurückzuführen ist. Dies bedeutet, dass nicht die Abfolge der DNA sich verändert, sondern sozusagen ihre Verpackung. Koppeln sich bestimmte Moleküle an der DNA an, beispielsweise aufgrund von Einflüssen wie Tabakkonsum, Übergewicht oder Stoffwechselerkrankungen, so werden die Aktivitäten der einzelnen Gene verändert. Hierdurch kann die Entwicklung des Embryos beeinflusst werden, was die Gesundheit im späteren Leben des Kindes prägen kann.
Ein höheres Alter ist trotz all dieser Aspekte in keinem Fall ein Ausschlusskriterium für einen Kinderwunsch. Dennoch sollte ein Bewusstsein für mögliche Einschränkungen vorhanden sein. Wir von TFP empfehlen Männern im mittleren Alter, bei einem bestehenden Kinderwunsch ein Spermiogramm durchzuführen. Hierdurch kann das Sperma auf Menge und Qualität und die DNA der Spermien auf Brüche untersucht werden. Unsere TFP Kinderwunschexperten sind für weitere Informationen gerne für Sie da. Vereinbaren Sie einen Termin, wir freuen uns Ihre Fragen zu beantworten.