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1. Okt. 2019

Die Schilddrüse und ihre Auswirkung auf die Fruchtbarkeit

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Die Schilddrüsenfunktion kann sowohl die Fruchtbarkeit als auch die Schwangerschaft beeinflussen.
Daher ist eine Untersuchung der Schilddrüse bei Kinderwunsch unbedingt zu empfehlen und wird im Rahmen Ihrer Erstvorstellung durchgeführt.

Es werden zunächst vier Laborwerte im Blut bestimmt (TSH, fT3, fT4 und TPO-AK), die die Funktion der Schilddrüse beschreiben und untersuchen, ob eine Entzündung der Schilddrüse (sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis mit Antikörpern =  Abwehrstoffen gegen das eigene Schilddrüsengewebe) vorliegt.

Sollte der TSH-Wert über 2,5 mU/l liegen und TPO-Antikörper nachgewiesen sein, die Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 aber normal sein,  ist die Einnahme von Schilddrüsenhormon zu empfehlen. Hier besteht eine sogenannte verborgene Schilddrüsenunterfunktion (latente Hypothyreose) und eine Schilddrüsenentzündung.

Auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion sollten Schilddrüsenhormone eingenommen werden, die genaue Dosierung wird individuell festgelegt.

Das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin kann als Tablette eingenommen werden. Dies sollte am besten morgens nüchtern, ca. 20 Minuten vor dem Frühstück stattfinden. Nach 6-8 Wochen sollte die erste Laborkontrolle des TSH erfolgen, danach findet eventuell erneut eine Dosisanpassung statt, bis die Schilddrüse gut genug unterstützt wird, um den Erfolg einer Kinderwunschbehandlung nicht zu stören.
Wenn eine Schilddrüsenentzündung vorliegt, ist die Einnahme von Jod vor der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. In der Schwangerschaft sollte Jod dann jedoch für das Baby eingenommen werden.
Die Schilddrüse kann auch ‚zu aktiv‘ sein, dies wird als Schilddrüsenüberfunktion bezeichnet. Für die Fruchtbarkeit ist dieser Zustand ebenfalls ungünstig und wird am besten immer gemeinsam mit einem Facharzt für Innere Medizin abgeklärt.

Die aktive Kinderwunschbehandlung sollte bei einer Überfunktion erst dann eingeleitet werden, wenn die Schilddrüsenfunktion gut eingestellt ist.

Ein Sonderfall in der Kinderwunschbehandlung besteht dann, wenn Frauen mehrere Fehlgeburten erleiden mussten und gleichzeitig eine Schilddrüsenentzündung vorliegt (positive TPO-Antikörper). In diesem Fall kann auch bei einer normalen Stoffwechsellage die Einnahme von Schilddrüsenhormonen erwogen werden. Die Einnahme kann möglicherweise das Auftreten einer erneuten Fehlgeburt um bis zu 30 % reduzieren, dies ist jedoch nicht sicher. Studien geben hierzu widersprüchliche Ergebnisse an.

Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft. Nicht nur vor, sondern auch während der Schwangerschaft sollte die Funktion regelmäßig kontrolliert werden. Wenn man bereits vor Eintritt der Schwangerschaft Schilddrüsenhormone nimmt, ist es wahrscheinlich, dass die Dosis im Verlauf etwas erhöht werden muss, damit auch das wachsende Baby gut versorgt wird. Daher sollte ca. alle drei Monate eine Kontrolle des TSH durchgeführt werden.

Nach der Entbindung ist ebenfalls eine Kontrolle erforderlich, da sich die Schilddrüse nun erneut umstellen muss, was gerade beim Vorliegen von TPO-Antikörpern problematisch sein kann.
Insgesamt lässt sich mit einfachen und in der Regel gut verträglichen Mitteln eine Verbesserung der Schwangerschaftschancen erreichen, wenn die Schilddrüsenfunktion beobachtet und gegebenenfalls optimiert wird. Erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Unfruchtbarkeit

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