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Wirksamkeit und Sicherheit zusätzlicher Methoden bei IVF-Verfahren

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Die Fertilitätsdiagnostik und Kinderwunschbehandlung ist Gegenstand einer sehr detaillierten wissenschaftlichen Analyse. In der medizinischen Fachliteratur erscheinen jährlich Tausende von Veröffentlichungen über die Ursachen der Unfruchtbarkeit, neue diagnostische Tests oder neue Therapien. Einige von ihnen sind solide und gut dokumentiert, während andere lediglich Prämissen oder Spekulationen der Autoren sind, die nicht durch zuverlässige wissenschaftliche Beweise gestützt werden.



Von besonderem Interesse sind Studien über wiederholte Fehlschläge bei der In-vitro-Fertilisation. Dieses Thema umfasst sowohl Fälle, in denen trotz mehrerer Transfers normaler Embryonen keine Schwangerschaft erreicht wurde, als auch solche, in denen eine Schwangerschaft erreicht wurde, die jedoch in einem frühen oder späteren Entwicklungsstadium abgebrochen wurde.


In diesen Fällen besteht ein Zusammenhang zwischen wiederholten Fehlschlägen bei der In-vitro-Fertilisation und:

  • Einschnitt in die Zona pellucida, die den Embryo in den ersten Tagen der Entwicklung umgibt (Assisted Hatching)

  • Embryokultur in speziellen Inkubatoren (Time-lapse, EmbryoScope)

  • Die Verwendung von Medien während des Embryotransfers zur Förderung der Einnistung in der Gebärmutterschleimhaut (np. EmbryoGlue)

  • Kontrollierte Schädigung der Gebärmutterschleimhaut im Zyklus vor dem Embryotransfer (endometrial scratching)

  • Die Verwendung von Glukokortikosteroiden oder niedermolekularen Heparinen in der perioperativen Phase

  • Behandlung mit immunsuppressiven oder immunmodulatorischen Medikamenten


Auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Forschung (Evidence Based Medicine) kann der Schluss gezogen werden, dass bei keiner der oben genannten klinischen und/oder Laborinterventionen deren Wirksamkeit eindeutig bestätigt wurde. In einigen Fällen, wie z. B. bei der immunmodulatorischen Behandlung, wurde sogar darauf hingewiesen, dass eine solche Behandlung keine klinische Relevanz hat und als experimentell betrachtet werden sollte. Eine immunmodulatorische Behandlung verändert die Anfälligkeit des Körpers für bakterielle, virale oder Pilzinfektionen. Daher sollte es, wenn überhaupt, nur von Fachärzten oder unter deren enger Aufsicht empfohlen und verabreicht werden. Darüber hinaus sollte der Einsatz dieser Art von Therapie in Zeiten erhöhter Inzidenz saisonaler Infektionen und erhöhter Gefahr von Endemien oder Epidemien, wie dies derzeit bei COVID-19 der Fall ist, besonders sorgfältig geprüft werden.



Daraus lässt sich schließen, dass die oben genannten Methoden und Verfahren nicht für die routinemäßige Anwendung bei der Fertilitätsdiagnostik und Kinderwunschbehandlung bei allen Paaren empfohlen werden. Sie können jedoch im Einzelfall vorgeschlagen werden, wenn der Arzt entscheidet, dass ihre Anwendung in einem bestimmten Fall von Vorteil sein kann. Es besteht kein Zweifel daran, dass Patienten in Kinderwunschzentren über die Möglichkeit der Anwendung dieser Methoden informiert werden sollten. Es sollte jedoch bedacht werden, dass die Verwendung einiger von ihnen auch das Risiko negativer gesundheitlicher Folgen mit sich bringen kann. Um Ihnen zu helfen, diese Methoden zu erkennen und zu signalisieren, welche davon wissenschaftlich wirksam sind, wurde weltweit ein Ampel-Bewertungssystem entwickelt:

  • Einem Verfahren wird grünes Licht gegeben, wenn es mehr als eine randomisierte Kontrollstudie gibt, die seine Wirksamkeit belegt, was darauf hindeuten kann, dass die Intervention wirksam und sicher ist.

  • Die gelbe Farbe wird verwendet, wenn es eine geringe Anzahl widersprüchlicher Beweise gibt, was bedeutet, dass weitere Forschung erforderlich ist und die Technik nicht für die Routineanwendung empfohlen werden kann.

  • Eine Behandlung ist rot markiert, wenn es keinen Nachweis für ihre Wirksamkeit und Sicherheit gibt.


Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der britischen Human Fertilization and Embryology Authority. Eine Zusammenfassung der aus dem Englischen übersetzten Empfehlungen finden Sie hier.



Nützliche Informationen für Patienten sind auch auf der Webseite der British Royal Society of Obstetricians and Gynaecologists zu finden (RCOG) und European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE).



Ausarbeitung:

prof. dr hab. n. med. Rafał Kurzawa

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