Ist eine Unfruchtbarkeitsbehandlung sinnvoll? Lohnt sich die Anwendung assistierter Reproduktionstherapien? Laut der neusten Studie von ESHRE bekamen 71 % der Frauen, die eine Behandlung begonnen haben, innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Kind, davon 57 % infolge einer Behandlung und 14 % auf natürliche Weise. Man sollte jedoch bedenken, dass keine Behandlung eine hundertprozentige Erfolgssicherheit bietet, manchmal endet unser gemeinsamer Weg im Misserfolg.
Laut der Stellungnahme der Expertengruppe der Polnischen Gynäkologischen Gesellschaft zur Diagnose und Behandlung von Unfruchtbarkeit, die 2012 in der Fachpresse (Ginekologia Polska) veröffentlicht wurde, sollten im Rahmen eines modernen Ansatzes in der Medizin alle medizinischen Verfahren auf ihre Erfolgsraten hin bewertet werden.
IVF oder ICSI gelten als sehr wirksame Behandlungsmethoden. Einige Zyklen führen jedoch auch nach vielen Transfers mit scheinbar gesunden Embryonen nicht zu einer erfolgreichen Einnistung. Manchmal kommt es zwar zur Befruchtung und Einnistung des Embryos, aber die Schwangerschaft entwickelt sich nicht richtig und endet spontan. Obwohl die Nachricht über den Misserfolg eine enorme emotionale Belastung darstellt, können die während der Therapie gewonnenen Daten für zukünftige Behandlungen von großer Bedeutung sein.
Es gibt verschiedene biologische Gründe, warum die Behandlung versagt. Zu den häufigsten Ursachen für das Scheitern gehören:
Wiederholtes Implantationsversagen
Wiederkehrende Fehlgeburten
Falsche Reaktion auf Hormonstimulation
Mangelndes Entwicklungspotential der Embryonen in der Präimplantationsphase.
Im Einklang mit guter medizinischer Praxis sollten alle Aspekte und Einschränkungen, die eine spezifische klinische Situation betreffen, mit dem Paar in der Qualifikationsphase für die In-vitro-Behandlung besprochen werden. Bei der Entscheidung über den Therapiepfad wird Ihr Arzt das Risiko eines Misserfolgs der vorgeschlagenen Therapieform sowohl beim ersten als auch bei jedem weiteren Versuch bestimmen. Dies wird Ihnen zu bewussteren Entscheidungen verhelfen.
Wir empfehlen aus Sicherheitsgründen, den Zeitabstand zwischen weiteren Hormonstimulationen und Eierstockpunktionen immer mit dem behandelnden Arzt abzustimmen. Es ist ebenfalls empfehlenswert, Optionen zu prüfen, die Ihre Erfolgschancen erhöhen könnten.