Um beste Voraussetzungen für eine Schwangerschaft zu schaffen, können Sie aktiv an Ihrem Gesundheitszustand arbeiten. Denn ob durch künstliche Befruchtung oder auf natürliche Weise: Je besser Ihr Allgemeinzustand, desto wahrscheinlicher ist Ihre Aussicht auf Erfolg. Zwar sind nach wie vor hauptsächlich das Alter der Frau und ihrer Eizellen entscheidend, doch die Erfahrung zeigt, dass außerdem Bewegung, eine gute Ernährung und eine ausgeglichene Psyche hilfreich sind.
Dabei ist ganz klar Sport ein gutes Hilfsmittel, um sich für eine Schwangerschaft und im Idealfall währenddessen fit zu halten. Bewegung senkt das Risiko des Bluthochdrucks und der Diabetes, unterstützt den Stoffwechsel, und flutet den Körper mit Endorphinen.
Übergewichtige Frauen und Männer profitieren außerdem in Form einer höheren Fruchtbarkeit. Und damit auch durch eine größere Erfolgsmöglichkeit ein Kind zu zeugen, sowohl in der reproduktiven Medizin, als auch auf dem herkömmlichen Weg. Um diesen positiven Effekt zu optimieren, sollten sie zusätzlich ihre Ernährung umstellen.
Das gilt allerdings nicht in gleichem Maß für schlanke Frauen oder Männer. Zwar ist natürlich auch für sie Sport ein Mittel um sich gesund zu halten, jedoch spielt die Intensität der Einheiten eine entscheidende Rolle. Denn wer sich fünf bis sieben Mal pro Woche auspowert, senkt die eigene Fruchtbarkeit. Außerdem sollte nach einer Stunde Schluss sein. Studienergebnisse ergaben eine 3,2fache Reduktion der Chance auf eine Schwangerschaft bei schlanken Frauen, wenn sie Sport bis zur totalen Erschöpfung treiben. Und bei Männern wurde eine starke Qualitätsminderung des Spermas festgestellt.
Woher rührt dieser unterschiedliche Effekt je nach Gewicht? Im Verdacht steht der Komplettverbrauch des Energievorrats. Während Übergewicht den Körper belastet, daher eine negative Auswirkung auf die Fruchtbarkeit haben kann und dementsprechend Sport diese Situation verbessert, haben schlanke Frauen keine Reserven, auf die sie bei exzessivem Sport zurückgreifen können. Unterhalb eines – individuell unterschiedlichen – Minimalgewichts des Körpers, kann dieser im Sinne eines Selbsterhalts tatsächlich die reproduktive Funktion extra herunterfahren und sogar abschalten.
Deshalb gilt für die Vorbereitung auf eine Schwangerschaft, sowohl durch reproduktive Medizin als auch natürlich: Mit einem ausgewogenen Maß an Bewegung liegen Kinderwunschpaare meist richtig. Ein Hang zu Extremen hingegen, wie gar keine Bewegung oder Sport bis zur Erschöpfung sind kontraproduktiv bei Kinderwunsch.
Treiben Sie möglichst mehrmals pro Woche bis zu einer Stunde Sport. Denken Sie daran vorher und nachher ausreichend zu essen und zu trinken. Übergewichtige halten sich dabei an am besten an Speisen mit geringem Fettanteil und wenigen Kohlehydraten.
Welchen Sport Sie vor einer Schwangerschaft ausüben, spielt im Prinzip keine Rolle. Sondern eben nur das Ausmaß. Eine Ausnahme bildet eventuell Fahrrad fahren: Sportradsattel stehen im Verdacht, die Blutzufuhr der Hoden abzudrücken und so die Fruchtbarkeit des Mannes beeinflussen zu können.
Damit Sie auch während der Schwangerschaft fit bleibt und damit die Erfolgschancen nochmal erhöhen, sollten Sie möglichst bis zur Geburt darauf achten sich regelmäßig zu bewegen. Dabei ist natürlich sowohl der individuelle körperliche Zustand als auch der sich verändernde Schwerpunkt durch den Bauch und die unterschiedlichen Schwangerschaftsstadien zu berücksichtigen. Während in den ersten drei Monaten auch Sportarten wie Reiten oder Kontaktsport kein Problem darstellen, sollten Sie bei fortgeschrittener Schwangerschaft im Hinterkopf behalten, dass Stürze oder Schläge auch Einfluss auf den Fötus haben können. Zudem sollten Sie Druck auf den Muttermund vermeiden, was beim Reiten oder Fahrrad fahren der Fall sein kann.
Weitere positive Nebeneffekte einer aktiven Schwangerschaft: leichte Ausübung des Sports scheint nicht nur dem Körper, sondern zusätzlich dem Gemütszustand zu helfen. Selbst für die Zeit nach der Geburt gibt es Anzeichen, dass Frauen, die körperlich aktiv sind, seltener an Schwangerschaftsdepressionen leiden. Und auch für die Geburt und die anschließende Babyzeit ist eine gute körperliche Grundfitness von großem Vorteil – für Frauen und Männer. Informieren Sie sich auch über die richtige Ernährung bei Kinderwunsch.